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Donnerstag, 13.01.2011

Leserbriefe



Lars Steinke schrieb:
"Moscheen können nicht zu verlängerten Armen von Polizei und Geheimdiensten werden"


Immerhin haben seine Glaubensbrüder erkannt, daß er eine "verdrehte Sicht" hatte. Einen Hinweis an die Sicherheitsbehörden hielten sie aber offenbar nicht für nötig. Was sagt uns das? Eigentlich gar nichts.
Nicht jeder, der eine "verdrehte Sicht" hat, wird gleich zum Terroristen. Aber etwas mehr Wachsamkeit in einer Zeit, in der Terrorismus durch Extremisten, die sich auf den Koran bei ihren Greueltaten berufen und in einem Ort,
in dem schon einmal eine Zelle für Terroranschläge gekeimt ist, hätte sicherlich auch nicht geschadet. Muslime werden endlich einmal einsehen müssen, daß ein Angriff auf und eine Beleidigung von Extremisten (z.B. mit Karrikaturen in Dänemark) nicht gleichbedeutend ist mit einem Angriff auf und einer Beleidigung aller Muslime. Aber Drecksäcke (also Terroristen) verstehen es immer gut, ihre Glaubensbrüder für ihre Zwecke zu missbrauchen und die Glaubensbrüder gehen immer wieder dankbar in diese Falle. Oder stehen am Ende doch mehr Muslime auf Seiten der Extremisten, als islamische Organisationen öffentlich zugeben wollen? Immerhin suchen islamische Organisationen (und auch islam.de) die Ursaschen für die Hinwendung zum Terrorismus gerne in der ach so schlechten Situation für Muslime in Europa und der Welt und nie in der Religion selbst. Dabei ist doch die Gefahr der Verblendung im Islam wie in jeder anderen Religion auch mit angelegt. Ist man sich dessen stets bewusst und wachsam in seinem Glauben, stellt dies eigentlich kein Problem dar. Leugnet man diese Gefahr der Verblendung jedoch, erhöht sich die Gefahr ungemein, weil man dafür blind wird und sie nicht sieht.
Eines muß aber auch klar sein: die islamischen Gemeindezentren oder Moscheen können nicht zu verlängerten Armen von Polizei und Geheimdiensten werden und jeden, der irgendwie verdächtig erscheint der Polizei melden. Immerhin muß sich ein gläubiger Muslim auch darauf verlassen können, daß er offen mit seinem Iman reden kann. Diese Vertrauensbasis ist in einer Religion wichtig und darf nicht angetastet werden.
Was hätte also die Gemeinde, mit der sich der Attentäter von Stockholm überworfen hatte, anders machen können. Ehrlich gesagt: keine Ahnung. Im übrigen wird sich der dortige Iman dieselbe Frage stellen. Ich glaube aber nicht, daß es richtig gewesen wäre, zur Polizei zu gehen.
Denn wie gesagt, eine "verdrehte Sicht" ist noch nicht gleichzusetzen mit Terrorismus. Und die Moscheen sind nicht dazu da, die Arbeit der Polizei zu machen.

Bezogen auf: «Playboy» und Fanatiker: Der Attentäter von Stockholm

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